Katharina „Boogie Kathi“ Alber

Katharina Alber, bekannt unter ihrem Künstlernamen "boogiekathi", ist eine österreichische Boogie-Woogie- und Blues-Pianistin, die als eine der wenigen weiblichen Vertreterinnen dieses Genres in Europa gilt. Geboren am 31. Dezember 1991 in Innsbruck, hat sie sich innerhalb eines Jahrzehnts zu einer international anerkannten Künstlerin entwickelt und wurde 2025 mit Ihrer Band zur Gewinnerin der Austrian Blues Challenge gekürt.

Familiärer Hintergrund prägt musikalische DNA

Die musikalische Prägung Katharinas begann früh durch ihren Großvater Artur Rogger (1928-2019), eine Legende der Innsbrucker Jazzszene. Rogger, bekannt als „Tyrolean King of Swing“ oder „Sir Artur“, spielte über sieben Jahrzehnte mit namhaften Jazzmusikern wie Fatty George und Oscar Klein. Im Alter von fünf Jahren entdeckte Katharina ihre Liebe zur Musik, als sie ihrem Großvater beim Klavierspielen zuhörte. Diese frühe Exposition gegenüber improvisierter Musik legte den Grundstein für ihre spätere Karriere.

Katharina begann ihre musikalische Ausbildung mit klassischem Klavierunterricht an der Musikschule Innsbruck. Um gemeinsam mit ihrem Großvater musizieren zu können, erlernte sie zusätzlich Klarinette und Saxophon. Der entscheidende Wendepunkt ihrer Karriere kam 2011, als sie im Alter von 20 Jahren den Tiroler Boogie-Woogie-Pianisten Robert Roth kennenlernte. Diese Begegnung führte zu ihrer Spezialisierung auf Boogie-Woogie, und bereits zwei Jahre später fasste sie den Entschluss, ihr eigenes Festival zu organisieren.

Von lokaler Musikerin zur internationalen Festivalorganisatorin

2015 gründete Katharina „Kathi’s Boogie & Blues Festival“ zunächst in Aldrans – später in Hall in Tirol, das sich schnell zu einem wichtigen Treffpunkt der deutschsprachigen Boogie-Szene entwickelte. Das Festival, das 2025 seine 11. Ausgabe feierte, zieht internationale Größen des Genres nach Tirol. Nach dem Tod ihres Großvaters 2019 wird das Festival „in memoriam Artur Rogger“ durchgeführt. Neben diesem Hauptevent organisiert sie die jährliche „Swingende Weihnacht“ im Casino Innsbruck und betreibt mit „Cupcake Events“ ihr eigenes Eventmanagement-Unternehmen.

Ihre unternehmerische Tätigkeit erstreckt sich auch auf die Veranstaltungsreihe „The Speakeasy Blues Club“ für Boogie-, Blues- und Swing-Liebhaber. Diese vielfältigen Aktivitäten zeigen, dass Katharina nicht nur als Musikerin, sondern auch als Kulturvermittlerin und Netzwerkerin in der Szene agiert.

Musikalische Projekte zeigen stilistische Bandbreite

Katharinas musikalische Vielseitigkeit spiegelt sich in ihren verschiedenen Bandprojekten wider. Neben ihrer Solo-Karriere als „boogiekathi“ leitet sie drei verschiedene Formationen, die jeweils unterschiedliche Facetten ihrer musikalischen Persönlichkeit zeigen.

Mit „Boogiekathi and the muddy bluesmen“ – bestehend aus Peter Salinger (Mundharmonika), Andreas Wallner (Gitarre), Gösta Müller (Bass) und Walter Metzler (Schlagzeug) – gewann sie 2025 die Austrian Blues Challenge. Diese Formation konzentriert sich auf authentischen, erdigen Blues mit kraftvollen Chicago-Blues-Elementen.

„BoogieKathi & the RockaBillies“, 2020 gegründet, interpretiert die Musik der 1940er und 50er Jahre neu. Mit Andi Schiffer am Schlagzeug, Henry Sigl am Bass, Geby Reimair an Keyboards/Akkordeon und Tom Mitterlechner spielen sie Repertoire von BB King über Chuck Berry bis zu modernen Interpretationen klassischer Boogie-Woogies.

Das „Boogie Kathi Swing Project“ widmet sich der Swing-Ära der 1930er und 40er Jahre und präsentiert eine nostalgische Zeitreise voller Lebensfreude und Eleganz.

Diskografie dokumentiert künstlerische Entwicklung

Katharinas umfangreiche Diskografie umfasst über acht Veröffentlichungen, die ihre musikalische Entwicklung dokumentieren. Ihr Album „All of Me“ (2016) markierte einen wichtigen Meilenstein ihrer Karriere. 2024 erschien „How Long – 10 Years with Boogie Woogie & Blues“ auf Styx Records, eine Retrospektive ihrer zehnjährigen Karriere.

Besonders hervorzuheben sind ihre Kollaborationsalben, darunter „Our Way To Boogie“ mit dem französischen Pianisten Jean-Paul Amouroux und mehrere Aufnahmen mit ihrem Großvater, deren Höhepunkt das „Best Of Katharina Alber & Artur Rogger“ Album darstellt. 2020 veröffentlichte sie zudem die Biografie „ARTUR ROGGER – eine Hommage an den Tyrolean King of Swing“, die mit einer CD historischer Aufnahmen ergänzt wurde.

Internationale Auftritte etablieren europäische Reputation

Katharinas internationale Karriere umfasst Auftritte in den USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, der Schweiz, Norwegen und Spanien. Zu den Höhepunkten zählen ihre Teilnahmen am Cincinnati Blues Festival in den USA, dem Blues in Hell Festival in Norwegen (2022) und ihre mehrfachen Auftritte beim Festival International de Boogie Woogie de Laroquebrou in Frankreich, wo sie als jüngste Künstlerin des Festivals besondere Aufmerksamkeit erhielt.

2023 markierte ein Durchbruchsjahr mit ihrem Debüt bei der legendären Hamburg Boogie Woogie Connection – dem „weltweit längstlebigen Festival dieser Musik“ – und ihrer Teilnahme am 51. Internationalen Dixielandfestival Dresden, einem der größten Traditional Jazz-Festivals der Welt.

Musikalische Kooperationen mit internationalen Größen

Im Laufe ihrer Karriere teilte Katharina die Bühne mit namhaften Künstlern der internationalen Boogie- und Blues-Szene. Dazu gehören Axel Zwingenberger, oft als „König des Boogie Woogie“ bezeichnet, Martin Pyrker, Bob Malone von der John Fogerty Band, sowie die Schweizer Boogie-Legende Silvan Zingg. Diese Kollaborationen unterstreichen ihre Anerkennung in der internationalen Szene.

Austrian Blues Challenge 2025 als Karrierehöhepunkt

Der Gewinn der Austrian Blues Challenge am 4. Juli 2025 mit ihrer Band „Boogie Kathi & the muddy Bluesmen“ stellt einen vorläufigen Höhepunkt ihrer Karriere dar. Die Jury würdigte die Band für ihre „mitreißenden Rhythmen, kraftvollen Stimmen und einer ordentlichen Portion Groove“. Als Siegerin wird sie Österreich bei der European Blues Challenge 2026 in Katowice, Polen, vertreten.

Digitale Präsenz zeigt professionelle Markenführung

Katharinas digitale Präsenz konzentriert sich auf ihre professionelle Website boogiekathi.com und Social-Media-Profile. Mit 837 Instagram-Followern und 1.341 Facebook-Likes hat sie eine solide, wenn auch nicht massenhafte Reichweite. Ihre Streaming-Präsenz auf Spotify mit nur 15 monatlichen Hörern zeigt, dass ihre Musik primär im Live-Kontext und über physische Tonträger konsumiert wird – typisch für das traditionelle Boogie- und Blues-Genre.

Musikalischer Stil verbindet Tradition mit persönlicher Note

Katharinas Spielstil wird als kraftvoll, authentisch und mitreißend beschrieben. Sie verbindet klassische Boogie-Woogie-Elemente im Stil von Meade Lux Lewis, Albert Ammons und Pete Johnson mit eigenen Interpretationen und modernen Einflüssen. Ihre „charismatische Bühnenpräsenz und virtuose Klavierarbeit“ haben sie zu einer gefragten Festivalkünstlerin gemacht.

Als „eine der wenigen weiblichen Boogie Woogie und Blues Pianistinnen Europas“ hat sie sich in einer traditionell männerdominierten Szene etabliert. Mit über 300 Live-Auftritten und der Organisation von 21 Festivals hat sie bedeutend zur Erhaltung und Verbreitung des Boogie-Woogie im deutschsprachigen Raum beigetragen.

Fazit

Katharina Alber verkörpert eine neue Generation von Boogie-Woogie-Musikern, die Tradition mit zeitgenössischem Unternehmertum verbinden. Ihre Verwurzelung in der Familientradition durch ihren Großvater Artur Rogger, kombiniert mit ihrer eigenen künstlerischen Vision und unternehmerischen Aktivitäten, macht sie zu einer prägenden Figur der europäischen Boogie- und Blues-Szene. Der Gewinn der Austrian Blues Challenge 2025 und die bevorstehende Teilnahme an der European Blues Challenge 2026 versprechen eine weitere internationale Expansion ihrer bereits beeindruckenden Karriere.